Im Blog 43 hatten wir darauf hingewiesen, dass wir in der nächsten Ausgabe einen Beitrag veröffentlichen werden mit dem Titel

Vom SUFF zum SUV

Anlässe und Inhalte einer Entzugstherapie haben sich stark verändert

Eine solche Vorschau gab es in den vergangenen Jahren, seit es brettl-im-blog gibt, noch nie. Es war also eine Premiere, und die ging schief. Natürlich gab es auch einen Grund. Wir warteten auf einen Gesetzesentwurf der Großen Koalition, die endlich Klarheit darüber schaffen sollte, ob das Fahren eines SUVs im SUFF straffrei gestellt oder sogar noch belohnt werden kann (nach der traditionellen mathematischen Regel: minus mal minus gibt plus) oder doppelt hart geahndet werden soll. Da eine solche Klärung jedoch noch aussteht, wollen wir Ihnen unsere maßgebliche Meinung und vor allem die von unserem befragten Experten nicht länger vorenthalten

Auf dem diesjährigen sozialpsychologischen Kongress zur Entzugstherapie hielt der führende Experte, man könnte auch sagen, der Spiritus Rector der Entzugswissenschaft, seines Zeichens Professor an der Hochschule Weihenstephan (einer university of appliend sciences, also einer anwendungsorientierten Hochschule) einen aufsehenerregenden Vortrag über den Wandel der Anlässe und Gegenstände der Sucht, die wiederum Inhalt einer Therapie sein kann oder vielmehr sollte, um deren Ausgestaltung wiederum die Wissenschaft kümmern sollte. Also ein dichtes System von trinkgeübten vielleicht auch kooperierten Studenten, einem anregenden Forschungsbereich und gesicherten wissenschaftlichen Arbeitsplätzen für eben diese ehemaligen Studenten, die eben den geforderten Theorie-Praxisbezug verkörpern.

Wenn ich die Veränderung in der zentralen Entzugstherapie vom Suff zum SUV , der deutschsprachigen Abkürzung vom SUW)thematisiere, brauche ich mich weniger mit dem Suff bzw. mit dem Bemühen, davon loszukommen beschäftigen, da die meisten von Ihnen schon entsprechende Erfahrungen gemacht haben, ich meine natürlich nicht als praktizierende Trinker, sondern als praktizierende Therapeuten. Insofern lassen Sie mich das Augenmerk stärker auf den SUV richten und den Alkohol und die Ursachen für die Sucht nach diesem ganz kurz auf einige Kernsätze zusammenfassen,

Die Hinwendung zum SUFF liegt meines Erachtens in dem auf anderen Wegen gescheiterten Versuch begründet, für sich das Spannungsverhältnis zwischen der Notwendigkeit, sich als ein soziales Wesen in der Gemeinschaft zu verhalten und gleichzeitig ein in sich ruhendes Individuum zu sein.

Lassen Sie mich folgende Thesen an den Beginn meiner Ausführungen stellen:

Genauso wie Alkohol, der Menschen dabei hilft, die Angst vor anderen Menschen und vor dem Umgang mit diesen zu verlieren, wird – trotz aller sachlichen Widersprüche – die Nutzung eines SUVs mit dem Sicherheitsargument begründet. Der Panzer schützt und mindert die eigene Verletzungsgefahr so wie es im Volksmund heißt: „Betrunkene haben einen Schutzengel“. Ob die von den Verletzten, die die Betrunkenen verursacht wurden abgezogen worden sind, dazu schweigt der Volksmund.

Konkret entwickelt der SUV genau wie Alkohol ein entspannendes enthemmendes Gefühl. In dem Sinne „mir kann, von denen um mich herum keiner…“. Ich bin dabei und dann vor zu viel Nähe geschützt. Und der Schutz belohnt mich dann noch zusätzlich durch ein Überlegenheitsgefühl. Man sitzt höher, hat stärkeres Blech um sich herum und wenn man dann noch einen schick aussehenden Panzer fährt, der vom Namen her sonst teure Sportwagen assoziiert, sehen die anderen, dass man sich etwas leisten kann. Schließlich kann man Gefährt und dessen Qualität selbst zum Thema machen, wie Konsumenten edler Weine, Champagner oder Spirituosen. Ein Gefühl von Zugehörigkeit zu einer gehobenen Gruppe bedient das Belohnungssystem im Gehirn. Das wird auch nicht durch das Neidgefühl der anderen gestört, sondern eher gefördert. Man kann man sich aber auch die Scheiben tönen lassen, um den Neid der anderen dadurch anzustacheln, dass sich diese,das, was hinter den Scheiben passiert noch elitärer vorstellen als dies in Wirklichkeit ist.. Und hier hat der SUV-Fahrer sogar noch den Vorteil gegenüber dem Alkohol-Trinker, die Sicht von innen nach außen bleibt ungetrübt.

Bei Schwierigkeiten vor allem, wenn es Beziehungskonflikten geht, kann man sich in seinen SUV flüchten genauso wie in den SUFF. Man begrenzt seine Welt auf sich und seinen Schmerz und fühlt sich darin warm und geborgen und das in einer gehobenen Qualitätsstufe. Und wer auch bei seiner Sucht Wert auf Contenance legt, bedient sich beim SUV nicht des automobilen Fusels, sondern igelt sich in gebotener Qualität ein.

Und wann wird die SUV-Sucht denn zum Problem? Warum müssen wir uns hier und heute damit auseinandersetzen? Leberschäden durch SUV Nutzung sind bislang nicht aufgetaucht, wohl aber Veränderungen im Gehirn. Der sich zugelegte Panzer verführt sich auch wie ein Lebewesen zu verhalten, das ein Panzer hat – ist es das, was Marx gemeint hat mit das Sein bestimmt das Bewusstsein – und solch ein Tier ist ein Dinosaurus und der reagiert aus sehr urtümlichen Gehirnregionen, und dies lässt nur 2 Möglichkeiten zu: Kämpfen oder Fliehen. Und wer schon solch einen dicken Panzer hat, wird wohl zunächst die erste Variante ausprobieren, zumal – und hier benutze ich eine typisch männliche Variante – wenn neben dem Helden ein zu schützendes und zu beeindruckendes weibliches Wesen sitzt.

Warum nun aber gerade Frauen ein solchen Autotyp bevorzugen und ihm dadurch den Namen Hausfrauen-Panzer verliehen haben, kann an dieser Stelle nicht weiter bedacht werden. Sollte es sich um ein Emanzipation bedingtes Phänomen handeln – in dem Sinne: ich kann mich selbst beschützen und beeindrucken. Nun, das ist eine Frage, die sie in der nachmittäglichen Diskussionsrunde mit Frau Sauerkämpfer besprechen können.

Meine Damen und Herren vor allem werte Therapeutinnen und Therapeuten, ich sehe es Ihnen geradezu an, die Frage steht Ihnen ins Gesicht: Mit welchem therapeutischen Ansatz können wir hier ansetzen. Unsere Ausführungen dazu werden Sie durch unsere gesamte entzugstherapeutische Reihe begleiten. Lassen Sie mich zunächst einmal die letztendliche aber auch sehr sarkastische Lösung kurz skizzieren:

Raten Sie ihre Patienten eine Probefahrt zu machen und dies mit mindestens 2 Promille und wenn Sie dann noch die Spiel- bzw. Wettsucht aktivieren, dann mag sich das Problem so oder so von alleine lösen.

Für die Gefährdung dritter aufgrund dieser Empfehlung wird ausdrücklich keine Haftung übernommen.

Und am Rande noch ein kleiner praktischer Hinweis: Achten Sie darauf, dass die Honorare für Ihre therapeutischen Leistungen vorher beglichen worden sind.

Wir wünschen Ihnen allen einen guten Nachhause Weg

 

Der Friedensengel aus der Provinz

Da hat uns Annegret aber alle überrascht mit ihrer weltpolitischen Syrien-Initiative. Erstaunlich: Friedenspolitik aus der Provinz. Wer das schafft, hat in der Zukunft seinen berechtigten Platz in Berlin und von dort mit der ihr gegenwärtig unterstellten Flugbereitschaft in allen Hauptstädten der Welt. Annegret die Friedenspolitikerin aus dem Saarland. Wir hatten schon lange niemanden aus Deutschland, der den Friedensnobelpreis bekommen hat. Und dann noch eine Frau. Das wird nun aber höchste Zeit.

Dabei ist das im Grunde genommen ganz einfach. Wie löst man z.B. einen Konflikt zwischen zwei Schulen und zwei Schülerschaften, die sich einen gemeinsamen Schulhof teilen. Ganz einfach: Im Saarland macht man einfach in dessen Mitte einen Strich, vielleicht auch etwas breiter. Die eine Seite gehört den einen, die andere, den anderen. Und damit diese Regel auch eingehalten wird, stellen sich sogenannte Pausenlehrer zur Aufsicht zur Verfügung. Sie regeln das mit ihrer ganzen Autorität. Und in Fällen, in denen die Regeln gebrochen werden, gibt es Streitschlichter-Seminare in Saarlouis oder vom Namen her noch besser in St. Wedel. Kirche als Friedensstifter hat schon immer funktioniert, wenn sie nicht selbst Verursacher war.

Und wenn es dann doch einmal richtig brennen würde, steht die freiwillige Feuerwehr von Bliekastel zur Verfügung – auch mit ihrem bewährten Motto: Je höher die Flammen, desto mehr C-Rohre und Wasser marsch! Ob das C-dabei dasselbe ist, wie bei der CDU konnte brettl-im-blog noch nicht klären.

Und die Reaktion der internationalen Politik. Vor allem Erdogan und Putin sind so baff, dass sie die Waffen schweigen lassen. Und anscheinend ist die Funktion des Pausenlehrers und natürlich auch der Pausenlehrerin so reizvoll (die Höhe der Funktionszulage ist brettl.im-blog leider wiederum nicht bekannt), dass sie sich selbst um diese Aufgabe reißen.

Wer weitsichtig in die Zukunft schaut, sieht AKK schon mit Greta mit dem solarbetriebenen U-Boot nach New York reisen, um vor der Uno-den anderen Weltpolitikern die Leviten zu lesen.

Diese Vision wird jedoch nur eintreten, wenn AKK Bundeskanzlerin wird. Also, wie sagt man in Völklingen, dem saarländischen Weltkulturerbe“ „Glück auf!“. Oder sagen wir es satirisch neutraler: Na, dann…

 

LEIDARTIKEL

Haben Sie heute schon ihre Portion Glück eingekauft?

Wo? Na, da gibt es viele Möglichkeiten, im Fachgeschäft – natürlich etwas teurer, oder im Supermarkt, vielleicht hat Lidl gerade ein Sonderangebot – oder natürlich inzwischen auch online – ob mit Umtauschrecht ist rechtlich noch offen – hier warten wir auf ein höchstrichterliches Urteil. Das Ganze auch in Apotheken und zwar rezeptfrei. Selbst ein Mittel gegen Blähungen und Durchfall verheißt jeden Tag kurz vor der Tagesschau so etwas wie ein Glücksgefühl.

Ob Sie es mir glauben oder nicht, Glück kann man kaufen, da gibt es inzwischen eine ganze Industrie und auch eine Beraterszene, in der Trainer von Glücksseminaren oder Glücks Coaches ihr eigenes finanzielles Glück machen. Und dahinter steckt, wie man lesen kann eine Glückwissenschaft. Und die kann man glücklicherweise auch studieren. Bevor man es dann verkauft.

Und dort wo Politik wie eine Ware angeboten wird, verleitet dies, Politik als ein Glücksversprechen zu verkaufen. Und dort wo kein Glück drin ist, soll es von außen wenigstens so aussehen. Auf die Verpackung kommt es dabei an. Und was ist eine Verpackung in der Politik. Ein Parteiprogramm?

Haben Sie schon einmal beim Lesen eines Parteiprogrammes Glücksgefühle verspürt.

Die Menschen, die Politik machen, müssen als Verpackung herhalten. Man setzt dabei darauf, dass die menschliche Verpackung wirkt, wenn die abgebildeten Menschen selbst glücklich scheinen.

Also schauen Sie sich die Politikerinnen und Politiker genauer an. Versprechen diese Glück?

Nur einige Beispiele, machen Sie sich selbst ein Bild davon.

Angela Merkel, Olaf Scholz, Heiko Maas, oder uns Annegret. Na, wenigsten für ein paar Tage im Jahr versprüht sie karnevalistischen Frohsinn über die saarländische Provinz. Oder Philipp Amtor, kennen Sie den überhaupt? Es ist der, der wahrscheinlich 5 Definitionen von Glück, je nach wissenschaftlicher Disziplin noch aus der Schulzeit auswendig hersagen kann. Also Amtor, der Jung Unionist, also aus der Gruppe der Altklugen, Amtor, der Gegenentwurf vom You Tuber Rezo, also Merkels wohlgeratener Bube. Amtor, der schon mit Krawatte geboren wurde und nun extrem darunter leidet, dass er sie sich – aus angepasstem Modeverhalten – weglasern lassen musste, jeder leidet unter seinem eigenen Tattoo.

Vielleicht ist unsere Umweltministerin Svenja Schulze die einzig Glückliche, wenigstens lächelt sie immer so pädagogisch aufmunternd in die Kamera. Glücklich über den Zustand der Umwelt, die ihr einen schier unerschöpflichen Aktionsradius bietet. Oder Gesine Schwan, die froh darüber ist, dass sie vor vielen Jahren schon eine Frisur gefunden hat, die ihr genug Zeit lässt, mit großer Aufmerksamkeit alle wichtigen Ämter anzustreben. Egal, was daraus wird. Die Frisur sitzt. Oder Christian Lindner, der froh ist, wenn ihm ein Mikrophon unter die Nase gehalten wird und ihm bei seinen eigenen Antworten, die frisch gepflanzten Haare nicht zu Berge stehen.

Und wenn dieser Weg nicht funktioniert bleibt noch die Methode Paarship. Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Paarship. Die Grünen haben es vorgemacht. Ob sie genau in der Zeit geblieben sind, ist nicht exakt festgehalten. Die SPD versuchte es jedenfalls über ein Speed Dating. Ob „früh gefreit‘, nie bereut“ auch hier klappt? Die Einladungen zur Silber Hochzeit sind noch nicht gedruckt.

Warten wir einmal die Papierhochzeit, die baumwollene, die lederne, die hölzerne, die Zuckerhochzeit, die kupferne, die blecherne, die Keramik-, die Rosen-, die Stahl-, die Nickel-, die Petersilien-, die Veilchen-, die Elfenbein-, die Kristall-, die Saphir-, die Orchideen-, die Türkis-, die Perlmutt-, die Opal-, die Bronze-, die Titan-, die Satin-Hochzeit ab. Weitere Hochzeitstage schenken wir uns, zumal uns die Geschenke dafür ausgehen und auch über sozialistische wie auch christliche Jahrespläne hinausreichen. Nur die Grünen können im Glauben an die Nachhaltigkeit ihrer Politik weiterdenken. Vielleicht schaffen sie es noch bis zur Engelshochzeit (85Jahre) oder sogar die Himmelshochzeit (100 Jahre). Die Adresse des Festortes ist bekannt. Die Route dorthin aber noch nicht in google map – auch nicht bei den Christdemokraten.

Warten wir einmal ab. Während dessen stehen die Scheidungsanwälte bereit. Davon gibt es unter den Politikerkollegen wohl reichlich. Der Rahmen für deren Nebentätigkeit ist geregelt. Was für ein Glück!!

 

 

Elite bleibt Elite

Egal, wie das Geschachere um den Brexit ausgeht, einige Entscheidungsträger tragen es mit Gelassenheit, denn Elite bleibt Elite.

Foto-Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 05. September 2019. DIE DRITTE SEITE

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