SatirSpiegel im brettl-Format vom 9. Dezember 2019

Erstaunt nehmen wir in Deutschland seit langem wahr, wie lange die Briten die Spannung, einerseits am Leben halten, andererseits aber auch aushalten, die der Brexit verursacht. Ein solches Staunen müsste uns aber auch die Situation unserer zwei (ehemals) großen Parteien und auch (ehemals) großen Koalition abfordern. Ehemals – was die Regierungskoalition betrifft – hinsichtlich der Größe als auch hinsichtlich ihrer Existenz insgesamt.

Werfen wir am besten einen Blick auf das, was bei den einzelnen Haupt-Beteiligten und letztlich auch mit uns passiert. Fangen wir an mit der um Leib und Leben bangende Frage von uns an Annegret Kramp-Karrenbauer

Ist da jemand?!

Finden Sie diesen Ruf nicht unsinnig? Da steigt jemand in einem Krimi von irgendeinem Geräusch aufgeschreckt die Kellertreppen hinunter und ruft Ist da jemand!?“. Was für eine blöde Frage, muss sich da jeder normal denkende Mensch denken. Es ist ja auch kaum zu erwarten, dass unten jemand aus einem Versteck heraustritt, den Finger, wie in der Schule hebt, und antwortet“ „hier!“ Und auf eine etwaige Frage: „Was wollen Sie hier“!? wird wohl kaum jemand erwarten, dass der so Angesprochene antwortet: „Ich will Sie umbringen!.

Dennoch wird diese Frage immer wieder gestellt und ist mehr ein Pfeifen im Walde, das die eigene Angst überdecken soll. Nicht nur im Krimi, sondern auch in der Burleske, der Satire, der Komödie, dem bürgerlichen Lustspiel, dem Sommertheater oder eben auch in einer Mischung aus allen diesen Genres, in der der Politik.

Ein aktuelles Beispiel aus dem politischen Geschehen. AKK stellte am Schluss ihrer Rede auf dem Parteitag in Leipzig, scheinbar ihr Amt zur Disposition, indem sie ihre Rede mit folgenden Sätzen beendet: „Wenn ihr der Meinung seid, dass dieser Weg, den ich gemeinsam mit euch gehen möchte, nicht der Weg ist, den ihr für den richtigen haltet, dann lasst es uns aussprechen. Und dann lasst es uns heute auch beenden, hier und jetzt und heute“.

Und die Journaille lobt sie deshalb für ihren Mut und deutet den langanhaltenden Beifall ihrer Parteifreunde für ein Treuebekenntnis.

Das ist, Pardon: Quatsch! Wer eine solche interpretative Schlussfolgerung zieht, kennt sich auf dem politischen Theater nicht aus. Reicht dort der Held dem Angreifer offen die Brust mit den Worten „Töte mich, wenn Du kannst“, kann mit größter Sicherheit darauf vertrauen, dass dieser solches nicht kann, vor allem vor der versammelten Öffentlichkeit, medial in alle Haushalte vervielfältigt. In der Politik wird nicht öffentlich hingerichtet, da wird gemeuchelt. Da steckt der Dolch im Gewande, da wird auf den Augenblick gewartet, bis der Gegner einem den Rücken zuwendet und nicht offen einem entgegentritt. Da wird gewartet, bis es möglichst wenig Zeugen für die Tat gibt und da wird auf ein Szenario hingearbeitet, dass es nicht so erscheint, als würde man dem anderen den Dolch in den Leib stoßen, sondern es so aussehen lassen, als ob dieser von selbst hineinfalle.

Und außerdem ist diese Frage taktisch hinterhältig gestellt. Sie fragte, ob die anderen den Weg gehen wollen, den sie einschlägt und nicht, mit wem sie diesen gehen wollen. Welchen Weg man gerne geht, ist nur ein Teil der Frage, was man will. Mit wem man diesen Weg gehen will, ist mindestens genauso wichtig. Wer mindesten zweimal verliebt war, wird diese Metapher verstehen.

Und „mit wem man geht“, um es in der inzwischen in die Jahre gekommenen Begrifflichkeit von jung Verliebten auszudrücken, ist bekanntlich immer wieder von Veränderungen bedroht.

Insofern hat die von AKK gewählte Inszenierung noch kein Happy End, sondern einen offenen Schluss. Vielleicht wird sie auch zu einer Vorabendserie gestreckt. Mal sehen. Die Satire wird ihre Nahrung nicht verlieren.

Uns Annegret sei Dank!

 

Wie bei jedem Krimi gibt es jedoch immer einen Verdächtigen, einen potenziellen Täter oder schlicht und einfach einen Schurken generell und der ist unter den „Freunden“ von AKK vor vornherein und sehr schnell ausgemacht. Gefährlich wird er erst dann, wenn er selbst genügend Anhänger um sich schart.

Mehr oder weniger kunstfertig angedeutet in unserem

Brettl-Lieder-Zyklon

Mit dem Titel

Im Frühling der Merzen die Freunde einspannt
(zur Melodie „im Märzen der Bauer…“)

Der Rächer, den Spaten,
den nimmt er zur Hand
Und verteilt seine Meinung
in Stadt und in Land

Auch pflegt er den Groll
mit größerem Fleiß
gegen Merkel
und deren politisch Geheiß         

auch herzt er die Jugend
der christlich Partei
Hauptsach‘ er ist wieder
führend dabei

Und ist dann vorbei
die wartende Qual
und holt er den Sieg
bei der wichtigen Wahl

erfüllt er sich dann
die traumatisch Vision
endlich der Chef
von der christlich Union

Und endlich dann
Nach quälenden Tagen
hat er als Chef von Deutschland
das Sagen

Derweilen ist die Bevölkerung verärgert darüber, dass die Parteien sich mehr mit sich selbst beschäftigen als sich um die gegenwärtigen nationalen und internationalen Probleme zu kümmern. In diese Kritik auch die SPD einzubeziehen wäre aber völlig unberechtigt, denn hinter all den Vorkommnissen, die man in der jüngeren Vergangenheit zu beobachten glaubte, steckt eine konstruktive, wenn nicht sogar ein revolutionäre Absicht. Die Macher von brettl-im-blog erheben den Anspruch, dies als erste erkannt zu haben.

 

 

Revolutionäres Ausbildungsprogramm der SPD

Praktikanten lernen als Chefs

In der SPD schwebt auch über 150 Jahre nach ihrer Gründung revolutionärer Geist oder besser Geisterlein. Gegenwärtig wird dies durch die Wahl von Norbert Walter-Borjahns und Saskia Esken zu ihrem Vorsitzenden-Duo dokumentiert. Was daran nun so revolutionär ist, wird erst durch die nachfolgenden Informationen deutlich:

 

In Deutschland wird seit den 90er Jahren regelmäßig von dem DIHT und anderen Institutionen ein „Initiativpreis Aus-und Weiterbildung“ verliehen. Bald nach dessen Einrichtung – der Autor selbst war Mitglied der Jury – wurde ein norddeutsches Möbelhaus für dessen innovatives Ausbildungskonzept ausgezeichnet. Ein Element dieser Ausbildung bestand darin, die Auszubildenden und Praktikanten für eine Woche in die Rolle der Firmenleitung schlüpfen zu lassen. Vor allem von den Auszubildenden wurde dieser Aktion ein gewaltiger Lernerfolg attestiert.

Durch diesen Erfolg erinnert und historisch ermuntert, versucht die SPD den Transfer auf ihr eigenes Unternehmen und auf das „politische Geschäft“ insgesamt, indem sie Praktikanten die Leitung des Willy-Brandt-Hauses überlässt.

Auch hinsichtlich der Absicherung von Entscheidungen der Youngster, welche die Existenz des Unternehmens gefährden könnten, dient das ausgezeichnete Möbelhaus als Modell. Dort wurden damals einige Sicherungen vor Fehlentscheidungen eingebaut. Die SPD stellt ebenfalls vergleichbare ernsthafte Überlegungen an. Um nicht durch falsche Regierungsentscheidungen unserem gesamtes Land zu schaden, erwägt sie ernsthaft, sich aus der Regierungsverantwortung zurückzuziehen.

Und falls gerade dadurch das Unternehmen in den Abgrund stürzt, braucht dies die Wähler als Kunden nicht zu ängstigen; es drängen immer wieder neue politische Unternehmen auf den Markt, verstärkt auch solche, die sich auf Ramsch spezialisiert haben.

 

Wenn man das politische Geschehen betrachtet, ist es sicherlich nicht nur angebracht, sondern auch anregend und befruchtend, über den politischen Tellerrand zu blicken und sich in anderen gesellschaftlichen Feldern umzuschauen, wie z.B. im Kulturgeschehen und dort besonders in dessen feinsinnigstem Genre, dem Fußball. Wir von brettl-im-blog tun es für Sie:

Hoexit statt Brexit

Wollte Uli Hoeneß ein Beispiel geben für einen geregelten Exit?

Boris Johnson hat bislang keinerlei Reaktion gezeigt. Vielleicht wirkt Hoeneß insofern doch noch nach, als er auch nach seinem Amtsverzicht, durch seine Auftritte weiterhin über das Ziel hinausschießt; so wie damals beim Elfmeterschießen im EM Finale 1976, ein Fehlschuss, den viele ihm bis heute noch nicht verziehen haben – auch ich nicht. So bleibt der Hoexit weiterhin ein Dauerthema genauso wie der Brexit. Droht uns auch eine komplizierte Grenzregelung zu Bayern?

Das Jahresende nähert sich, das neue Jahr droht und damit auch der Zwang zu guten Vorsätzen. Gute Vorsätze verlangen aber auch zu einer Überprüfung dessen, was in der Vergangenheit gut und was weniger gut verlaufen ist. Brettl-im-blog ist dabei auf einen Vorgang gestoßen, der gegenwärtig in Vergessenheit zu geraten scheint. Nicht aber mit uns!! Wir fragen investigativ nach!!!

Warum wird die Sanierung der Gorch Fock so teuer?

Brettl-im-Blog deckt die wahren geradezu unglaublichen Hintergründe auf

Brettl-im-blog wurden „Erlkönig“-Fotos zugespielt, die schoner-los aufzeigen, was aus der Gorch Fock werden soll. Nun ist die geradezu irrwitzige Steigerung der Sanierungskosten verständlich.

Foto-Quelle: HAZ-Beilage „Reisereporter“ vom 16.11.2019 S.19

Zum Glück führt die Herstellung einer neuen Gallionsfigur haushälterisch nicht weiter ins Gewicht, da sich der Materialaufwand von uns Uschi zu uns Annegret nicht wesentlich erhöht. Insofern war es eine kluge Entscheidung unserer Kanzlerin, nicht Peter Altmaier zum Verteidigungsminister zu bestellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert